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Sonntag, 10. Januar 2010

Wie ein kleiner Tramp in mein Leben trat...

Charlie Chaplin und sein kleiner Tramp traten zu Weihnachten 2003 zum ersten mal in mein Leben. Der französisch/deutsche TV-Sender Arte zeigte eine Auswahl seiner Filme und eine Dokumentation über Chaplins Leben. Als ich diese Dokumentation sah, war ich von der Figur des Tramp sogleich fasziniert und angezogen. Ich konnte gar nicht mehr wegsehen und wollte mehr wissen über ihn und die Filme, die sich um ihn drehen.

Ich war bis dahin ein vollkommen unbeschriebenes Blatt was Stummfilme anging und die Zeit, in der sie gedreht wurden. Aber ich war gewillt alles herauszufinden und sah mir von nun an jeden Film der Chaplin-Reihe auf Arte an und nahm sie außerdem auf, um sie immer wieder gucken zu können. Zusätzlich kaufte ich mir die Filme, die nicht im Fernsehen liefen auf DVDs, darunter auch fast sämtliche Kurzfilme.

Damit tauchte ich in eine ganz andere Zeit und Welt ein! Wir sind es gewohnt, dass heutzutage in Filmen alles möglich ist und uns nichts mehr wirklich umhaut. Aber in Chaplins Filmen ist es anders; sie sind kleine, schwarz/weiße Kunstwerke, vermeintlich einfach, doch bei näherem Hinsehen bis ins kleinste Detail durchdacht und ausgearbeitet. Sie sind oft ein kurzweiliger Spaß und trotzdem unentbehrliche Klassiker der Filmgeschichte. Sie entführen in längst vergangene Zeiten und man wünscht sich, dabei gewesen zu sein. Mit Verlaub, ich hätte meinen rechten Arm gegeben, um in einem Chaplin-Film mitzuspielen und wenn ich nur durch Zufall gerade die Straße überquert hätte, als er einen seiner Keystone-Filme in Parks, an Stränden, oder eben auf den Straßen Kaliforniens drehte...

Doch leider haben Charlie und ich diese Erde nie gemeinsam bewohnt, denn er war bereits verstorben, als ich das Licht der Welt erblickte. Trotzdem, oder gerade deshalb ist es mir so wichtig, das Andenken an ihn und die unvergleichliche Figur des kleinen Tramp aufrecht zu erhalten. Charlie Chaplin transportierte in seiner pantomimischen Darstellung Gefühle wie kein anderer und er machte den Tramp zu einem puren Menschen; er ist einfühlsam und liebenswert, aber er ist auch voller Anarchie und scheut sich nicht, dem Polizisten in den Hintern zu treten. Und wer von uns fühlt da nicht manchmal mit ihm...? Charlie ist einfach eine Figur mit Ecken und Kanten, nicht nur lieb oder nur böse. Doch man spürt immer sein großes Herz, seine Hilfsbereitschaft und seinen Sinn für Gerechtigkeit. Dieser kleine Vagabund mit dem Auftreten eines Gentleman sollte niemals ins Vergessen geraten, denn er ist ein Vorbild an Menschlichkeit und Herzenswärme.

Dass ich an Chaplinitis erkrankte ist nun bereits 6 Jahre her. Zu Weihnachten 2009 startete Arte erneut eine Chaplin-Reihe. Das weckte schöne Erinnerungen in mir und ich habe sie zum Anlass genommen, meinen Blog über Charlie zu beginnen. Denn es gibt endlos viel über Chaplin zu erzählen und jeder sollte ihn und seine Filme kennenlernen!